So entstehen Haltestellennamen
Warum heißt eine Haltestelle eigentlich „Rubbert“ oder „Steinernes Kreuz“? Wer regelmäßig mit Bus und Bahn in Duisburg unterwegs ist, hat sich das bestimmt schon mal gefragt.
Die Namen unserer Haltestellen sollen vor allem eins: Orientierung bieten. Deshalb benennen wir sie in der Regel nach der Straße, an der sie liegt, nach bekannten Kreuzungen, Sehenswürdigkeiten oder öffentlichen Einrichtungen. Beispiele dafür sind „Tiger & Turtle“, „MSV Arena“ oder „Landschaftspark Nord“.
Wenn sich etwas verändert, ändern wir mit
Manche Haltestellennamen passen mit der Zeit nicht mehr – zum Beispiel, wenn sich die Umgebung verändert oder bekannte Bezugspunkte verschwinden. Deshalb prüfen wir regelmäßig, ob Anpassungen sinnvoll sind. Besonders im Rahmen von Fahrplanwechseln nutzen wir die Gelegenheit zur Umbenennung.
So auch am 27. August 2025: Gemeinsam mit der Stadt Duisburg benennen wir mehrere Haltestellen um – damit sie verständlicher sind und besser zur Umgebung passen:
Alter Name | Neuer Name |
---|---|
Evangelische Kirche | Agavenweg |
Rheinbrücke | Baerl Rheinbrücke |
Katholische Kirche | Benediktstraße |
Dümpten Bahnhof | Dümpten Alter Bahnhof |
Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus | Meiderich Kirche |
Matthes & Weber | Recyclingzentrum Mitte |
Sparkasse | Uettelsheimer Weg |
Wie läuft die Namensvergabe?
Die DVG entscheidet die Haltestellennamen nicht allein. Wir stimmen uns eng mit dem Amt für Stadtentwicklung ab, bevor die Politik die finale Entscheidung trifft.
Anfragen von Unternehmen, ihre Haltestelle nach sich zu benennen, lehnen wir in der Regel ab. Denn falls das Unternehmen umzieht oder den Namen ändert, entsteht großer Aufwand – von neuen Schildern bis zur Anpassung aller Pläne. Außerdem wollen wir keine Werbefläche schaffen, sondern langfristige Orientierung.
Beispiele aus der Vergangenheit
- Die Haltestelle „Delta Musik Park“ wurde 2017 zu „Zechenwäldchen“ – benannt nach einem historischen Grünzug mit alten Schachtanlagen.
- Aus „Sachtleben“ wurde „Chemiewerk Essenberg“, weil dort nach wie vor ein Chemiewerk steht.
- 2013 wurde „Berzelius“ in „Tiger & Turtle“ umbenannt – ein klarer Bezug zur bekannten Landmarke in Duisburg.
Wer entscheidet über Haltestellennamen – und warum nicht Unternehmen?
Neue Haltestellennamen entstehen immer in enger Abstimmung mit der Stadt Duisburg. Die finale Entscheidung trifft die Politik, also nicht die DVG allein.
Früher wurden manche Haltestellen nach bekannten Gaststätten benannt, etwa „Rubbert“ oder „Schwan“. Auch heute noch erreichen uns regelmäßig Anfragen von Unternehmen, die möchten, dass eine Haltestelle vor ihrer Tür ihren Namen trägt.
Solche Wünsche müssen wir in der Regel ablehnen. Denn wenn ein Unternehmen umzieht oder den Namen ändert, entsteht hoher Aufwand. Schilder, Fahrpläne, Liniennetzpläne und digitale Systeme müssten aktualisiert werden. Außerdem: Wenn wir einem Unternehmen eine Benennung zusagen, kommen schnell viele weitere Anfragen hinterher. Das wäre auf Dauer nicht umsetzbar. Deshalb setzen wir auf zeitlose und neutrale Haltestellennamen, die dauerhaft Orientierung geben – unabhängig davon, was sich in der Umgebung verändert.
Und was steckt hinter „Rubbert“, „Schwan“ oder „Steinernes Kreuz“?
- „Rubbert“: benannt nach dem Traditionsrestaurant „Am Rubbert“ in Walsum (über 490 Jahre alt).
- „Schwan“: geht auf die Gaststätte „Am Schwan“ zurück – ebenfalls mit langer Tradition in Walsum.
- „Steinernes Kreuz“: erinnert an ein Wegekreuz von 1760 an der Gabelung Düsseldorfer Straße / Mündelheimer Straße, das früher ein Gebetsort für Wandernde war.