Was ist eine Zugsicherung?
Die Zugsicherungstechnik ist eine der Voraussetzungen, damit die Straßen- und Stadtbahnen die unterirdischen Tunnelanlagen befahren dürfen. Auch bei oberirdischen Strecken, die mit mehr als 70 Stundenkilometern befahren werden können, ist ein Zugsicherungssystem vorgeschrieben.
Das Zugsicherungssystem in Duisburg überwacht alle sicherheitsrelevanten Prozesse von Bahnen in unserem Tunnelbereich. Dazu gehören beispielsweise das Legen von Weichen, das Stellen von Signalen und das Erteilen von Fahrbefehlen. Überfährt eine Bahn ein Signal, wird das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen durch die Zugsicherung automatisch abgebremst. Außerdem sorgt die Zugsicherung dafür, dass Bahnen im Tunnelbereich einen Mindestabstand einhalten.
Das Zugsicherungssystem besteht aus zentralen Einrichtungen, wie dem Stellwerk und der Operationszentrale, den fest in der Strecke verbauten Einrichtungen zur Erfassung und Beeinflussung von Zügen und der Fahrzeugausrüstung, die unter anderem bei Gefahr die Zwangsbremsung des Fahrzeugs einleitet. Die neue Zugsicherung ist für die DVG und die Stadt Duisburg ein wichtiger Schritt für die infrastrukturelle Erneuerung des kommunalen Schienenverkehrs. Sie ist ein Baustein für einen zukunftssicheren und leistungsfähigen ÖPNV in Duisburg.
Was hat die Zugsicherung mit der Beschaffung der neuen Straßenbahnen zu tun?
Neue Fahrzeuge können nicht mehr mit den Fahrzeuggeräten des alten Zugsicherungssystems ausgerüstet werden, daher ist die neue Zugsicherung eine notwendige Voraussetzung für die Beschaffung neuer Straßenbahnen.
Können alte Fahrzeuge auf die neue Zugsicherung umgerüstet werden?
Ja, die Stadtbahnwagen vom Typ B80, die auf der Linie U79 eingesetzt werden, werden sowohl bei der Rheinbahn als auch bei der DVG umgerüstet. Das muss bis 2022 abgeschlossen sein, damit der Gemeinschaftsbetrieb der Linie U79 nicht unterbrochen werden muss.
Warum muss die Zugsicherungstechnik erneuert werden?
Die bestehende Technik stammt aus dem Jahr 1992 und muss dringend erneuert werden, da die Versorgung mit Neu- und Ersatzteilen mittelfristig nicht mehr gesichert ist. Die DVG hat termingerecht den Auftrag für ein neues Zugsicherungssystem vergeben, die Arbeiten haben bereits begonnen.
Was kostet die neue Zugsicherung?
Die Investitionskosten für die neue Zugsicherung liegen bei rund 40 Millionen Euro und werden zu einem großen Teil vom Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) gefördert. Zusammen mit der Beschaffung von neuen Straßenbahnen, die derzeit von der DVG und der Stadt auf den Weg gebracht wird, ist der kommunale Schienenverkehr in Duisburg dauerhaft gesichert. Dieses gilt ebenso für die zwischen Duisburg und Düsseldorf verkehrende Linie U79.
Wie sieht die Technik aus?
Das Herzstück der neuen Zugsicherungstechnik ist das elektronische Stellwerk am Duisburger Hauptbahnhof. Das System besteht aus Sender- und Empfängeranlagen an den Fahrzeugen und auf den Gleisen, wodurch sich die Position der Fahrzeuge lokalisieren lässt. Die Technik im Stellwerk ist in Schaltschränken verbaut. Dort wird auch die alte durch die neue Technik ersetzt. Auch im Tunnel und in den Fahrzeugen müssen Veränderungen vorgenommen werden. Die Bahnen bekommen neue Fahrzeugrechner. Die Arbeiten im Tunnel an den Signalen werden zum größten Teil nachts stattfinden, so dass die DVG den Betrieb tagsüber aufrechterhalten kann. Die Bahnen werden in der Werkstatt am Betriebshof Grunewald umgerüstet. Die Tunnelanlagen mit dem ortsfesten Teil des Zugsicherungssystems befinden sich im Eigentum der Stadt Duisburg, die Fahrzeuge mit den dort installierten Zugsicherungseinrichtungen sind im Eigentum der DVG. Der Betrieb der Anlagen und die operative Durchführung der Instandhaltung sowie die Planung und der Bau von Neuanlagen liegen in der Verantwortung der DVG die hier im Auftrag der Stadt handelt.
Wann wird die neue Technik installiert?
Das neue System wird parallel und während des laufenden Betriebes installiert. Die Einrichtung soll bis zum Jahr 2020 abgeschlossen sein. Die Stadtbahnwagen (18 B-Wagen) werden in den kommenden Jahren bis 2022 mit dem neuen System ausgestattet. Für eine Übergangszeit werden das alte und neue System parallel im Einsatz sein. Das bisherige Zugsicherungssystem wird in Duisburg spätestens am 31. Dezember 2024 abgeschaltet. Die neuen Niederflurfahrzeuge, die auf den Linien 901, 902 und 903 zum Einsatz kommen, werden entsprechend über die neue Zugsicherungstechnik verfügen, so dass auch diese Bahnen zukunftssicher die Duisburger Tunnelanlagen befahren können.
Wie wird die Zugsicherung gewartet?
Die Wartung und Instandhaltung der neuen Zugsicherungsanlage übernimmt wie bisher die DVG, bei der auch die Verantwortung für den sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb liegt.