Foto von einer Fahrtreppe an einer Haltestelle

Wenn Fahrtreppen nicht mehr fahren

Der Ärger der Fahrgäste ist meist groß, wenn Fahrtreppen still stehen. Verständlich, denn Fahrgäste, die auf die rollenden Hilfen angewiesen sind, stehen erst einmal ziemlich hilflos da.

Während sie auf hilfsbereite Mitmenschen hoffen, sind die Kollegen der DVG in der Regel schon bei der Störungsbehebung. Warum diese in manchen Fällen etwas länger dauern kann, ist zwar einfach zu erklären, aber für Fahrgäste schwer zu akzeptieren.

Fehlende Ersatzteile

„In den häufigsten Fällen liegt die lange Bearbeitungsdauer an fehlenden Ersatzteilen, die bei den Herstellerfirmen nicht auf Lager sind“, erklärt Udo Liers, Sachgebietsleiter technische Gebäudeausrüstung bei der DVG. „Fahrtreppen sind Einzelfertigungen, so dass einige Ersatzteile speziell für eine Fahrtreppe angefertigt werden müssen. Das kann schon mal mehrere Wochen dauern.“ Höhen und Neigungswinkel der Treppen sind so unterschiedlich, dass keine Massenfertigung möglich ist. Die DVG ist in diesen Fällen auf die Arbeit der externen Fachfirmen angewiesen.

„Natürlich ist es unglücklich, wenn eine Fahrtreppe mehrere Wochen außer Betrieb ist“, weiß Liers. „Das ärgert uns genauso wie die Fahrgäste, lässt sich aber leider nicht immer vermeiden.“ Neben solchen umfangreicheren Störungen kämpfen die Kollegen der DVG tagtäglich mit rund 15 weiteren Fahrtreppenstörungen. „Häufig sind es Fahrgäste, die die Fahrtreppen nicht ordnungsgemäß benutzen und sich beispielsweise einen Spaß daraus machen, den Not-Schalter zu drücken“, so Liers weiter. „Auch Vandalismus ist ein großes Thema, das uns immer wieder einholt.“ Neben dem normalen Werkstattbetrieb ist der Entstörungsdienst der DVG im Rahmen einer Rufbereitschaft im Einsatz, um kleine Störungen schnell zu beheben. Das funktioniert in 98,5 Prozent der Fälle – die restlichen 1,5 Prozent werden durch eine Beauftragte externe Fachfirma ausgeführt. „Das sind dann die Fälle, wo es länger dauern kann“, erklärt Liers. „Bevor die Fahrtreppe nach einer größeren Instandsetzung wieder in Betrieb geht, muss der TÜV diese offiziell abnehmen.“

Im Schnitt 80 Stufen

Die DVG betreibt in Duisburg 72 Fahrtreppen und 19 Aufzüge. Eine Fahrtreppe hat im Schnitt 80 Stufen.

85 % der Fahrtreppen sollen bis 2030 nach und nach gegen neue ausgetauscht werden.

Foto einer Fahrtreppe an einer Haltestelle