Busse statt Bahnen
Wie funktioniert ein Straßenbahnersatzverkehr bei der DVG?
In einer Verkehrsmeldung der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) zum Beispiel über Facebook und Twitter heißt es „Unfall im Bereich der Haltestelle Tiger & Turtle. Es kommen Busse statt Bahnen zum Einsatz.“ Die Fahrgäste müssen sich dann meistens auf Verspätungen der Fahrzeuge und zusätzliches Umsteigen einstellen. Das führt häufig zu Unmut – dabei tun die Mitarbeiter der DVG alles dafür, dass der Betrieb so schnell wie möglich wieder reibungslos laufen kann.
Ungeplante Maßnahmen
In solch einem Fall, in dem die DVG kurzfristig über einen Unfall und den Einsatz eines Straßenbahnersatzverkehrs (SEV) berichtet, spricht man von einem ungeplanten SEV. Eine Störung oder ein Unfall blockieren die Gleise, so dass auf diesem Abschnitt Busse zum Einsatz kommen müssen. Die Bahn fährt dann bis zu der letzten Haltestelle, die sie anfahren kann, ab dort fahren die Busse weiter. In diesen Situationen ist Schnelligkeit und Flexibilität gefragt. Durch den Bahnfahrer oder auch die Feuerwehr, die bereits vor Ort ist, wird die DVG-Leitstelle über den Vorfall informiert. Ein Mitarbeiter aus der Leitstelle, der sogenannte Disponent, informiert den Fahrdienstleiter des Betriebshofes über die Notwendigkeit des Ersatzverkehrs.
„Pro Schicht gibt es Reserven, die in einem solchen Fall ausrücken“, weiß Dieter Smolarczyk, Leiter der Verkehrslenkung. „Vom Bus-Betriebshof Unkelstein geht es für die Fahrer dann mit den Bussen zum Einsatzort.“ Der Fahrdienstleiter am Betriebshof teilt den Mitarbeitern zuvor die Wagennummern der Busse mit, die nun zum Einsatz kommen. Je nach Einsatzort müssen die Busse sich dann ihren Weg durch das Stadtgebiet bahnen. Bis zum Start der Busse ab Einsatzort sind in der Regel rund 20 Minuten vergangen. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir die Fahrgäste bereits über Lautsprecheransagen, Haltestellenanzeigen und das Internet informiert, dass Busse auf dem Weg sind“, erklärt Smolarczyk. Während der Fahrt zum Einsatzort erhalten die Mitarbeiter per Funk weitere Anweisungen für ihren Einsatz. Wo ist der Start-, wo der Endpunkt des Einsatzes? Welchen Weg müssen die Busse fahren? Gibt es eventuell Umleitungen, die zu beachten sind? Wie lange wird die Störung voraussichtlich dauern? Mit diesen Informationen im Gepäck geht es dann schnellstmöglich zum Einsatzort, um die Fahrgäste von A nach B zu bringen.
Geplante Maßnahmen
Neben diesen ungeplanten Maßnahmen, gibt es auch solche, die die DVG länger im Voraus planen kann. Das kann beispielsweise die Verlegung neuer Gleise sein, durch die ein Streckenabschnitt nicht mit Bahnen befahren werden kann. Auf diesem Abschnitt kommen dann Busse zum Einsatz. Diese geplanten Maßnahmen werden nicht durch die Leitstelle, sondern durch das sogenannte Verkehrsmanagement der DVG abgebildet. „Wenn wir genügend Vorlaufzeit haben, dann achten wir auch darauf, dass die Maßnahme sich nicht mit einer Veranstaltung in Duisburg überschneidet“, erklärt Wolfgang Wittkowski, Fahrplaner beim Verkehrs-unternehmen. „Wir versuchen die Maßnahmen immer so zu legen, dass die Fahrgäste so geringe Umstände wie möglich haben.“ Umleitungsstrecken werden so eingerichtet, dass die Busse problemlos durch die Straßen kommen und auch Wendemöglichkeiten haben.