Rille und Kante – Bahnen in der Spur
Schiene ist nicht gleich Schiene. Welches Schienenprofil zum Einsatz kommt, hängt ab von der Art des Bahnkörpers.
Vorteil der Rillenschiene: Die Gleiszone kann im Straßenbereich eingedeckt werden und wird so für den Straßenverkehr befahrbar.
Klingt kompliziert, ist aber leicht zu erklären. Überall dort, wo die Schienen in der Straße straßenbündig verlegt werden, haben diese eine Rille. Bei unabhängigen oder besonderen Bahnkörpern, wie zum Beispiel im Tunnel oder auf der Stadtbahnstrecke im Duisburger Süden, kann die Rille in der Schiene fehlen. Der hier auf Bahnschwellen verlegte und auch bei der Eisenbahn verwandte Schienentyp heißt Vignolschiene.
Was hat es mit der Rille auf sich?
Im Gegensatz zum Auto, müssen Straßenbahnen nicht gelenkt werden. Die Rille in den Schienen und eine Aufkantung an der Innenseite der Räder, der sogenannte Spurkranz, machen dies möglich. Durch den Spurkranz, der genau in die Vertiefung der Rillenschiene passt, werden die Räder an der Fahrkante der beiden Schienen geführt. Das Gewicht der Fahrzeuge liegt dabei auf dem breiten, äußeren Teil des Rades, das auf der Lauffläche der Schiene rollt. Das erklärt auch, warum der obere Teil der Schiene immer metallisch blank glänzt. Damit die „Spurrille“ ihre Funktion erfüllt, wird sie regelmäßig gesäubert. Hochdruckreiniger und Schienensaugwagen kommen dabei zum Einsatz.
Das Zusammenspiel von Rad und Schiene funktioniert bei der Vignolschiene ähnlich. Weil bei unabhängigen und besonderen Bahnkörpern die Gleiszone nicht befestigt werden muss, ist die Rille nicht nötig. Der Spurkranz liegt an den Innenseiten der Schienen an. So bleiben die Bahnen in der Spur.