Der Winter kann kommen – Busse und Bahnen der DVG sind gewappnet

08.12.2017
Rutschige Straßen, Winterreifen und Minustemperaturen – der Winter steht wieder vor der Tür. Manche Verkehrsteilnehmer werden jedes Jahr vom schlechten Wetter kalt erwischt.
So können vereiste und glatte Straßen dafür sorgen, dass für Fahrzeuge im Straßenverkehr der Weg von A nach B zur Rutschpartie werden kann. Auch die Busse und Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) müssen sich in dieser Jahreszeit ihren Weg durch die schwierigen Wetterverhältnisse bahnen. Damit die Wege sicher zurückgelegt werden können, hat sich das Unternehmen bereits auf den Winter vorbereitet. Über die Wintermonate erhält die DVG stets aktuelle Meldungen des Wetteramtes Essen. Diese werden umgehend an den Bereitschaftsdienst weitergeleitet. „Wenn uns beispielweise die Meldung ‚Schneefall’ vom Wetteramt Essen erreicht, werden bei uns unterschiedliche Prozesse angestoßen, die wir aus jahrelanger Erfahrung entwickelt haben“, erklärt Bernd Bandurski, Leiter Fahrweg bei der DVG. Vorbereitung für die Bahnen Die Straßenbahnen der DVG sind stets mit Weichenbesen und Schienenkratzern auf der Strecke. „Mit den Bürsten der Weichenbesen können die Fahrer bei Bedarf die Weichen von Schnee befreien“, erklärt Holger Peich, Leiter des Bahn-Betriebshofs Grunewald. Die Schienenkratzer können eingesetzt werden, falls sich Eis in den Rillen der Schienen festgesetzt hat. Wenn die Temperatur auf drei Grad Celsius absinkt und Schneefall einsetzt, springen an den rund 135 Weichen im Duisburger Schienennetz automatisch die eingebauten Heizungen an. Sie sorgen für freie Fahrt der Straßenbahnen, indem sie das Einfrieren der Weichen verhindern und den Schnee schmelzen, der sich zwischen den Weichen verfängt. So kann der Schnee nicht zu Eis gefrieren und die Weichen blockieren. Zum Stromsparen können die Weichenheizungen auch auf Bereitschaft gestellt und bei Bedarf von der Leitstelle gesteuert werden. Wenn der Winter richtig Einzug hält, kommt die sogenannte Schneewache zum Einsatz. „Außerhalb der Betriebszeiten fahren dann Bahnen über die verschneiten Schienen, um diese vom Schnee frei zu fahren – so kann auch ein Vereisen der Fahrleitung verhindert werden“, sagt Peich. Zusätzlich ist das Schienenschleiffahrzeug mehrmals am Tag im gesamten Streckennetz unterwegs und entfernt mit seinem Schleifklotz Schmierfilme von den Schienen, damit die Bahnen ruhiger laufen und die Bremsen besser greifen. Das Schienenschleiffahrzeug ist unabhängig vom Winter das ganze Jahr über im Einsatz. Gerade im Herbst und Winter benötigt die DVG besonders viel Sand für die Straßenbahnen. Beim Anfahren können die Radreifen durchdrehen. Um dies möglichst zu verhindern, streuen bei glatter Schiene Sandanlagen, die sich in den Fahrzeugen befinden, automatisch Sand vor die Räder der Bahn. Pro Streuvorgang werden wenige Gramm Sand verteilt. „Die Bahnen haben einen Gleit- und Schleuderschutz, der den Sand automatisch streut“, erklärt Andreas Offer, Abteilungsleiter Schienenfahrzeugtechnik bei der DVG. „Das kann der Fahrer auch selbst steuern. Sobald er das Gefühl hat, ins Rutschen zu kommen, drückt er auf den entsprechenden Taster, damit der Sand gestreut wird.“ Der Sand erhöht die Reibung zwischen Radreifen und Gleis, sodass die Bahn nicht so leicht ins Rutschen kommen kann. „Bei schlechten Witterungsverhältnissen passen unsere Fahrer ihre Fahrweise natürlich an“, sagt Offer. Auch bei Notbremsungen kommt der Sand automatisch zum Einsatz, um die Bahn schneller zum Stehen zu bringen. Auf dem Gelände am Betriebshof Grunewald steht ein Silo, das rund 20 Tonnen Sand fasst. Eine Firma beliefert die DVG mit diesem Sand. „Im Herbst und Winter rückt der Sattelschlepper wöchentlich an“, weiß Offer. „Im Jahr benötigen wir etwa 200 Tonnen Sand.“ Vorbereitung für die Busse Die Busse der DVG fahren mit Ganzjahresreifen mit gültiger Matsch und Schnee-Kennung (M+S). Seit August dieses Jahres montiert die DVG ausschließlich Neureifen, die das sogenannte „Alpine“-Symbol aufweisen. Das dreigezackte Bergpiktogramm mit der Schneeflocke in der Mitte ist Pflicht für alle Winterreifen, die ab 1. Januar 2018 hergestellt werden. „Für eine gute Sicht und ein sauberes Erscheinungsbild werden unsere Busse ein bis zwei Mal pro Woche in unserer Waschanlage mit biologischer Wasseraufbereitungsanlage gereinigt“, erklärt Marc Schwarzer, Abteilungsleiter Fahrzeugtechnik Busse. „Die Fahrzeuge werden auch bei frostigen Temperaturen gereinigt, da wir die Busse in einer beheizten Halle abstellen können.“ Alle Busse verfügen über moderne Heizungs- und Klimaanlagen, die auch bei häufigen Öffnungs- und Schließvorgängen der Türen für eine nahezu gleichbleibende Innenraumtemperatur von etwa 22 Grad Celsius sorgen. Gleichzeitig wird die Luft entfeuchtet und so ein beschlagen der Scheiben verhindert. Verschneite Haltestellen Nicht zuletzt sorgt die DVG an den Haltestellen für freie Wege: Die Haltestellen werden bei einsetzendem Schneefall schnellstmöglich von Glatteis und Schnee befreit, damit ein rutschfreies Ein- und Aussteigen möglich ist. An den Straßenbahnhaltestellen liegt dies in der Verantwortung des Verkehrsunternehmens, an Bushaltestellen obliegt die Aufgabe entweder der Stadt oder den Grundstückseigentümern. Um das Eis unter den Schneemassen zum Schmelzen zu bringen, bevorratet die DVG im Durchschnitt 250 Tonnen Streugut pro Winter. Je nach Wetter wird das Streugut entsprechend eingesetzt. Wem das Kratzen der Scheiben am eigenen Auto also bald zu lästig ist oder die Fahrt durch den Schnee zu unsicher, für den ist der Umstieg auf die DVG eine gute Alternative. Sollte es doch zu Verspätungen im Linienverkehr kommen, haben die Fahrgäste die Möglichkeit, Verspätungen von mehr als zehn Minuten zu melden und den Fahrpreis für ein Einzelticket erstattet zu bekommen. Diese Meldung kann über das Lob & Kritik-Formular erfolgen. Fahrplanauskünfte und Aktuelle Verkehrsmeldungen gibt es hier auf der Webseite oder unter der Telefonnummer 0203 60 44 555.