Taktiles Leitsystem

Den meisten Fahrgästen sind sie bestimmt auch schon einmal aufgefallen: die Rillen und Noppen am Boden von Bus- und Bahnhaltestellen der DVG. Wozu sie dienen und für welche Fahrgäste sie besonders wichtig sind, erklären die Experten der DVG.

Als sehender Mensch achtet man vielleicht gar nicht so auf die taktilen Leitsysteme, wie die Rillen und Noppen genannt werden. Das ertastbare Leitsystem hilft blinden und sehbehinderten Fahrgästen sich mittels Tastsinn und ohne fremde Hilfe zurechtzufinden, vor allem dann, wenn es keine anderen Orientierungshilfen, wie etwa durchgängige Mauern, gibt.

„Die im Boden verlegten Platten mit Noppen und Rillen haben verschiedene Funktionen: sie leiten, warnen und stoppen“, weiß Michael Szamlewski, Abteilungsleiter Planung von Gleisanlagen und Haltestellen bei der DVG. Die Rillen können mit dem Blindenstock ertastet werden. Sie verlaufen immer mit ausreichendem Abstand zur Bahnsteigkante oder Straße. Durch den farblichen Kontrast zwischen den Rillen und restlichen Bodenplatten können sich auch Fahrgäste, die schlechter sehen, besser orientieren. Der taktile Leitstreifen ist so angelegt, dass Blinde ihn mit dem Stock erfühlen können und trotzdem ist er flach genug, damit andere Fahrgäste, die mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator unterwegs sind, in ihrer Mobilität nicht beeinträchtigt werden.

Rillen und Noppen

„Dort, wo man besonders aufmerksam sein muss oder ein Richtungswechsel vorgesehen ist, werden als Aufmerksamkeits- oder Abzweigfelder Platten mit Noppen verwendet“, weiß Szamlewski. „Diese Platten lassen sich nicht nur mit dem Stock, sondern auch mit den Füßen ertasten und sind deshalb zur Warnung besonders geeignet. Wir setzen sie dort ein, wo beispielsweise Bahnsteigkanten oder Treppen sind oder die Fahrgäste die Richtung wechseln müssen.“ Von den rund 650 Bus- und Bahnhaltestellen der DVG ist etwa jede fünfte Haltestelle mit dem taktilen Leitsystem ausgestattet. Zudem baut die DVG auf akustische Fahrgastinformationen. Hierfür hat das Unternehmen Info-Taster an verschiedenen Haltestellen angebracht. Betätigen Fahrgäste den Knopf mit der Aufschrift „Bitte drücken“ ertönt die Information, wann die nächste Bahn kommt. Zusätzlich gibt es an dem Taster in Blindensprache das Wort „Info“, so dass auch blinde und sehbehinderte Fahrgäste wissen, dass sie den Knopf betätigen müssen, damit die Ansage ertönt. Von den akustischen Info-Tastern gibt es derzeit über 20 im Duisburger Stadtgebiet – die DVG will das Netz aber weiter ausbauen.