DVV-Jahresbilanz 2018: Rund eine halbe Million Tonnen CO2-Emissionen eingespart

19.06.2019
Erfolge entstehen durch Veränderung: Das zeigt sich in der Bilanz 2018 der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) auch im Hinblick auf den Klimaschutz.
Nach mehr als 100 Jahren haben die Stadtwerke Duisburg mit der Stilllegung des Hochfelder Heizkraftwerkes die Kohleverstromung beendet. Für Duisburg bedeutet das eine Entlastung von 450.000 Tonnen an CO2-Emissionen– und das nachhaltig pro Jahr. Emissionsarm sind zudem alle Straßenbahnen unterwegs: Seit Anfang 2018 setzt die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) ausschließlich auf Ökostrom aus Wasserkraft. Jahr für Jahr spart das rund 17.000 Tonnen klimaschädliches CO2 ein. Ebenfalls in 2018 ist die Verbindungsleitung zwischen der Fernwärmeschiene Niederrhein und dem Fernwärmenetz Duisburg in den Betrieb gegangen. Sie sorgt dafür, dass industrielle Abwärme effizienter genutzt wird und weniger Frischwärme erzeugt werden muss. CO2-Ersparnis der rund 12 Kilometer langen Leitung: 8.700 Tonnen pro Jahr. Zudem sorgt seit dem Winter 2018 der Fernwärmespeicher dafür, dass die Stadtwerke das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Wanheim noch flexibler und effektiver betreiben können. Darüber hinaus haben die Stadtwerke begonnen, die Straßenbeleuchtung auf stromsparende LED-Lampen umzurüsten. 12.000 werden im ersten Schritt verbaut und die sorgen für rund 1.800 Tonnen weniger CO2-Emissionen Jahr für Jahr. RePower erfolgreich beendet und Ziele übertroffen Nicht nur in Sachen CO2-Ersparnis war 2018 ein erfolgreiches Jahr für den DVV-Konzern. Nach vier Jahren der Restrukturierung hat die DVV auch die zweite Phase ihres RePower-Programms mit Ablauf des Jahres 2018 erfolgreich abgeschlossen. Die Zielmarke von 45 Millionen Euro an nachhaltigen Ergebniseffekten pro Jahr wurde dabei sogar noch übertroffen. „Dieser Erfolg ist der geschlossenen und gemeinschaftlichen Anstrengung aller Mitarbeiter sowie der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unserer Gesellschafterin, der Stadt Duisburg, zu verdanken“, sagt Marcus Wittig, Vorsitzender der DVV-Geschäftsführung sowie des Vorstands der Stadtwerke Duisburg AG und Vorsitzender des Vorstands der DVG. Konzernumsatz liegt bei 1,4 Milliarden Euro Im Jahr 2018 hat der DVV-Konzern eine Gesamtleistung von rund 1,4 Milliarden Euro erbracht und dabei einen Gewinn (EAT) von 10,1 Millionen Euro erwirtschaftet. „In Zeiten, die von großer Dynamik aufgrund der Energiewende oder durch die Anstrengungen zur Emissionsreduktion im Verkehrssektor geprägt sind, zeigen die guten Ergebnisse des Jahres 2018 und der Vorjahre, dass der DVV-Konzern auf stabilen Füßen steht. Die Konzernunternehmen stellen eine leistungsfähige Versorgungsinfrastruktur für alle Bürger der Stadt Duisburg bereit und können auch in den kommenden Jahren in Modernisierungen und innovative Projekte investieren“, sagt Oberbürgermeister Sören Link als Vorsitzender des Aufsichtsrates der DVV sowie der Stadtwerke Duisburg AG. Über einen sogenannten steuerlichen Querverbund sorgt die DVV dafür, dass der Jahresfehlbetrag aus dem öffentlichen Personennahverkehr mit den Gewinnen aus der Energieversorgung verrechnet wird und so die Steuerlast reduziert werden kann. Das Ergebnis der DVV mbH als Holdinggesellschaft liegt bei -1,9 Millionen Euro und damit rund 3,4 Millionen Euro besser als geplant. DVV steht weiterhin vor Herausforderungen Dennoch steht der Konzern in seinen Geschäftsfeldern unverändert vor großen Herausforderungen. Den rund 116 Millionen Euro an Investitionen in 2018 werden in den kommenden Jahren weitere strategische Investitionsmaßnahmen folgen. „Nach der erfolgreichen Auftragsvergabe zur Beschaffung 47 neuer Straßenbahnen für die Linien 901 und 903 im Vorjahr haben wir nun auch die Weichen für neue Fahrzeuge auf der Linie U79 gestellt. Die Finanzierung aller Fahrzeuge ist gesichert und bildet sich in den enormen Investitionssummen ab. Zudem werden wir im Netzbereich weiter gezielt in die Versorgungssicherheit investieren“, erläutert Marcus Wittig. „Vor allem aber stellen uns die immer wieder politisch veränderten Rahmenbedingungen vor Herausforderungen. Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit den hocheffizienten Kraftwärmekopplungs-Anlagen, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Das KWK-Gesetz hatte aber nicht einmal eine Legislaturperiode Bestand, die Förderung wurde ab 2019 quasi eingestellt. Alleine dieses Beispiel bedeutet für uns Anpassungen im hohen einstelligen Millionenbereich.“ 4.162 Mitarbeiter (Stand 31. Dezember 2018) haben im Geschäftsjahr 2018 zum guten Konzernergebnis beigetragen. Nachdem im Rahmen des RePower-Programms insgesamt 700 Stellen innerhalb der DVV bewegt wurden (300 wurden sozialverträglich abgebaut), stellt sich der Konzern jetzt in vielen Bereichen neu auf. „Die Märkte befinden sich im Wandel, das stellt auch veränderte Anforderungen an unsere Personalentwicklung“, erläutert Arbeitsdirektor Axel Prasch. „Um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden, bieten wir unseren Beschäftigten mehr Flexibilität. Ein Beispiel ist die mobile Arbeit, bei der Mitarbeiter nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden sind und ihre Aufgaben ortsunabhängig erledigen können.“ Versorgung: Stadtwerke steigern Gewinn erneut Nach 48,8 Millionen Euro im Jahr 2017 schloss die Stadtwerke Duisburg AG das Geschäftsjahr 2018 mit einem Betriebsergebnis (EAT) in Höhe von 51,9 Millionen Euro ab. Die Umsatzerlöse lagen mit rund 1,2 Milliarden Euro ebenfalls höher als im Vorjahr. Rund 28 Millionen Euro – und damit noch einmal 6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr – haben die Stadtwerke im Jahr 2018 in die Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur investiert. Ein Fokus lag hierbei auf der Trinkwasserversorgung, unter anderem mit den Sanierungsarbeiten des Hochbehälters auf dem Försterberg. Enorme Investitionen mit rund 21 Millionen Euro hat auch die Netze Duisburg GmbH im abgelaufenen Geschäftsjahr realisiert, um die Versorgungssicherheit aller Duisburger Haushalte nachhaltig weiter zu erhöhen. Im Jahr 2018 erzielte die Netze Duisburg GmbH Umsatzerlöse in Höhe von 217,5 Millionen Euro und einen Jahresgewinn von 23,9 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von rund 5,7 Millionen Euro, der auf signifikant gestiegene Instandhaltungs- und Neubaumaßnahmen in den Bereichen Strom und Gas zurückzuführen ist. Mobilität: 65 neue Schienenfahrzeuge Das Geschäftsjahr 2018 war für die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) erneut von den Entscheidungen für große Investitionen in die Infrastruktur der Straßen- und Stadtbahnen geprägt. „Wir werden von Beginn bis Mitte der 2020er Jahre eine rundum erneuerte Flotte der Schienenfahrzeuge in Duisburg auf die Strecken schicken können. Für die Fahrgäste wird sich damit der Komfort enorm erhöhen“, sagt Klaus-Peter Wandelenus, Technik-Vorstand der DVG. Die Beschaffung neuer Schienenfahrzeuge bildet daher auch den größten Teil der Investitionen der DVG ab. Bei Gesamtinvestitionen von rund 53,9 Millionen Euro entfielen 39 Millionen auf diesen Posten. Weitere 4,6 Millionen Euro investierte die DVG in die Beschaffung neuer Busse. „Das Unternehmen ist sich seiner Verantwortung für einen emissionsarmen Verkehr vor allem im urbanen Raum bewusst. Bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge wird besonders auf Effizienz geachtet. Zudem werden alle Entwicklungen im Bereich alternativer Antriebstechnologien genau verfolgt“, sagt Herbert Mettler, Aufsichtsratsvorsitzender der DVG. Das Geschäftsjahr 2018 schloss die DVG bei Umsatzerlösen in Höhe von 69,3 Millionen Euro mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 47,1 Millionen Euro ab. Grund für die Ergebnisverschlechterung im Vergleich zum Vorjahr waren zu großen Teilen erhöhte Instandhaltungsaufwendungen zum Erhalt der ÖPNV-Infrastruktur in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro. Service: Umsatz und Ergebnis über dem Plan Die octeo Multiservices GmbH hat ihre Stellung als Multidienstleister weiter ausgebaut und nachhaltig bestätigt. Bei Umsatzerlösen in Höhe von 50,8 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen ein Betriebsergebnis (EAT) von 1,9 Millionen Euro. Dem deutlichen Rückgang an notwendigen Bewachungsleistungen von Notunterkünften für Flüchtlinge stehen erneut gestiegene Umsätze im Geschäftsfeld der Reinigungsdienstleistungen sowie bei den technischen Gewerken gegenüber. Digital und innovativ: Geschäftsberichte geben einen leicht verständlichen Überblick Um den Duisburgern einen umfassenden und leicht verständlichen Überblick über das Geschäftsjahr und die Entwicklungen zu geben, veröffentlicht der Konzern seit 2016 eine vollständig digitale Aufbereitung seiner Geschäftszahlen. Auch in diesem Jahr gibt es die digitalen Geschäftsberichte mit vielen neuen Erweiterungen. Auf den drei Berichtsseiten finden Interessierte alles rund um den DVV-Konzern auf den Punkt gebracht, einfach erklärt mit animierten Grafiken und Videos. Diesmal auch und vor allem aufbereitet für die schnelle Nutzung am Smartphone oder Tablet. bericht.dvv.de
bericht.stadtwerke-duisburg.de
bericht.dvg-duisburg.de